Freitag:
Wie geplant trafen wir uns um 9:00 Uhr mit Onur am Polizeihauptrevier. Dieser hatte uns am Morgen 4 Wartenummern besorgt. Vier? Ja, denn heute kam auch Jeremy, ein Austauschschüler aus den USA. Wir saßen also gemeinsam Musik hörend, lesend, spielend oder essend im Warteraum. Und nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir an die Reihe, gleicher Raum wie gestern und gaben unsere Unterlagen dem Beamten. Er ging mit uns aus dem Raum und war auf einmal weg. Wir warteten also und dann kam er wieder, gab Onur die Unterlagen zurück und erklärte etwas auf türkisch. Kurzversion: Das Gesetzproblem war immer noch nicht geklärt und wir hatten umsonst gewartet. Obwohl nicht ganz umsonst: Onur bekam eine kleinen weißen Zettel, welcher uns berechtigt in der Türkei zu bleiben, da unsere 30-Tage-Aufenthaltsgenehmigungen ablaufen. Wir sollen nach den Ferien wiederkommen. Okay, jetzt darf ich ja erstmal hier bleiben.
Nach dieser Nachricht gingen wir frühstücken. In den neben dem Polizeirevier gelegenen riesigen Shoppingcenter und zwar im McDonalds. Oder besser gesagt die Jungs und Onur frühstücken und ich leistete ihnen Gesellschaft, da ich schon zuhause gefrühstückt hatte. Tischsprache: English. Danach ging Onur zurück ins Yfu Büro und wir sahen uns im Center um. Dann liefen wir zur Metro und fuhren zur Schule. Denn heute war ich nach der Schule mit meinen Freunden verabredet, um ins Kino zu gehen. nach Unterrichtsschluss aber gingen wir zuerst auf den Schulhof um die türkische Flagge zu hissen und die Hymne zu singen. Natürlich acapella! Dieser Vorgang findet immer am Montagmorgen vor dem Unterricht und am Freitagnachmittag nach dem Unterricht statt. (Dazu ein extra Beitrag)
Dann gingen Berkay, Baran, Alp, Isik, Buse und ich zum Gordion. Auch ein riesiges Shoppingcenter, nur 10 Minuten von der Schule entfernt. In der obersten Etage befindet sich ein Kino mit dem Namen Cinemaximum. Wir besuchten die 16:30 Vorstellung der Ninja Turtels in Originalsprache mit türkischen Untertiteln. Zwei große Unterschiede zum deutschen Kino: Das Popcorn ist salzig und in jedem Film gibt es in der Mitte eine Pause. Es sind beides echt gute Erfindungen: Salziges Pocorn ist lecker und in der Pause kann man sich kurz die Beine vertreten, reden oder die Toilette benutzen. Um kurz was zum Film zu sagen: ich habe alles verstanden und ich fand den Film sehr lustig. Es ist zwar echt surreal aber deshalb heißt es ja Sciene Fiction.
Nach dem Film verabschiedeten sich Buse und die 3 Jungs und Isik und ich streiften durch verschiedene Läden und redeten. Die Verständigng ist eine Mischung aus 70% English und 30% Türkisch. Es gibt hier übrigens auch H&M und C&A. Die üblichen Verdächtigen. Nach etwa einer Stunde kamen Irmak, meine Schwester, Cinar, mein Bruder und mein Dad ins Gordion. Wir kauften ein paar Macarons und Sandwiches (Subway). ich weiß ja nicht wer von euch schon einmal Macarons gegessen hat, aber diese kleinen Backwerke sind der Hammer. Es gibt sie mit Schokolade und allen möglichen Fruchtgeschmäckern, aber auch in Geschmacksrichtungen wie Rose und Lavendel. Dann fuhren wir mit dem Auto durch das nächtliche Ankara wieder nach Hause. Auf dem Weg sieht man abends immer die bunt beleuchteten Hochhäuser/ Wolkenkratzer.
Eure Laura
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Wie zum Beispiel mein heutiges Thema:
Der Servis
Der Servis (ausgesprochen wie Service) ist der Schulbus! Und Servis ist der passende Name, denn man wird früh von Zuhause abgeholt und zur Schule gefahren und nachmittags wieder zurück. Bis fast vor die Haustür!
So sehen die Schulbusse aus:
Ich habe echt Glück, denn in meinen Servis fährt Berkay, mein Klassenkamerad und Freund, mit. D.h. er sitzt früh neben mir. Ansonsten ist es im Schulbus im Allgemeinen still. Früh dämmern alle vor sich hin oder hören Musik und nachmittags sind alle geschafft von der Schule. Am Nachmittag fahre ich mit einem kleineren Bus als am Morgen, und es sind auch nur ein paar Leute vom Morgenservis dabei. Warum das so ist: Ich glaube wegen der Entfernungen und der verschiedenen Stadtteile, aber sicher bin ich nicht. Mein Stadtteil heißt Cayyolu. Und ich finde den Servis echt super.
Wie findet ihr das? Meinungen bitte in die Kommentare.
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Ich habe mich dazu entschlossen jeden Tag einen kleinen Tagesbeitrag zu schreiben, weil der Wochenbeitrag sonst immer echt lang ist. Und weil mein Beitrag über die Arrival Orientation und meine erste Schulwoche durch einen Internetabsturz nicht gespeichert werden konnte ( bin grad dabei ihn neu zu schreiben). Deshalb ab jetzt tägliches bloggen!
Heute früh bin ich wie immer um 7:00 Uhr aufgestanden. Aber nach dem leckeren Frühstück ging es heute nicht mit dem Schulbus zur Schule, sondern mit Mum im Auto zum Hauptpolizeirevier von Ankara. Dort traf ich mich um 8:30 mit Onur von Yfu um meine Aufenthaltserlaubnis für ein Jahr zu bekommen. Eine halbe Stunde später traf auch Claudius, ein deutscher Austauschschüler, welcher auch auf meine Schule geht, ein. Zusammen mit Onur bereiteten wir unsere Unterlagen vor. Dann gingen wir in den Warteraum um eine Wartenummer zu ziehen. Doch es gab keine Wartenummern mehr. Der diensthabende Polizist am Schalter erklärte uns, dass pro Tag nur 140 Anträge auf diesem Gebiet bearbeitet werden, und die Leute ab 5:00 Uhr morgens für die Nummern anstehen. Super! Was sollten wir jetzt tun? Natürlich die türkische Variante wie uns Onur aufklärte! Vitamin B! Also rief er Toms Gastmutter an. Tom ist übrigens der dritte Deutsche im Bunde und auch auf meiner Schule. Seine Gastmutter kennt jemandem im Polizeirevier und so konnten wir nach einem einstündigen Aufenthalt in der hübschen Cafeteria, in der wir mit drei Jungs aus Ghana sprachen und etwas aßen, in den Anmelderaum vordringen. So weit, so gut. Doch nachdem der Beamte unsere Unterlagen geprüft hatte, teilte er uns mit, dass es seit 2 Monaten ein neues Ausländergesetz gäbe und man noch nicht wisse, wie es umgesetzt werden solle. Er schickte uns also unverrichteter Dinge wieder hinaus und meinte, dass wir morgen wiederkommen sollen. Wir verabredeten uns mit Onur für den nächsten Morgen um 9:00 Uhr.
Und so standen wir um elf an der Bushaltestelle und fuhren zur Schule. Wir stiegen in die Metro um. Ich liebe es U-Bahn zu fahren, da man das in Dresden ja schlecht machen kann.
Um 12:00, direkt zur großen Mittagspause erreichten wir die Ümitköy Anadolu Lisesi (ÜAL), unsere Schule. Meine Klassenkameraden begrüßten mich mit großem Hallo und fragten gleich wo ich denn gewesen wäre. Sie haben mich vermisst. Nachdem ich gemeinsam mit meinen Freunden im Schulspeisesaal war, gingen wir auf den Hof um Volleyball zu spielen. Das ist hier ein beliebter Pausensport für Mädchen, wohingegen die Jungs auf dem Schulhof Fußball spielen. Es ist immer sehr warm und die Sonne scheint, was es sehr angenehm macht draußen zu sein. Nach 45 Minuten Mittagspause ging es wieder in den Unterricht. Doppelstunde Mathe und zum Schluss Biologie. Ich fuhr mit dem Servis (siehe Extrabeitrag) nach Hause und ruhte mich nach diesem anstrengenden Tag erst einmal aus.
Eure Laura
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